An der Bezahlung liegt das schon lange nicht mehr: egal wo, die Bezüge sind auf annähernd gleichem Niveau angepasst.
Klar liegts an der Bezahlung. Angeglichen ist auch noch nicht alles komplett, so dass man nur zwischen Pest (Privatbahnen) und Cholera (DB) wählen kann. Was ist an einem Nettogehalt bei der Cholera
mit allen Zulagen (inkl. des lästigen monatlichen Führens des Ausbleibezettes) zu Beginn von ca.
2200 netto bei
StKl. 1 ohne Kirchensteuer gut, wenn du dafür
rund um die Uhr (und
fast jeden Tag nur
extrem frühe Dbg oder
extrem späte Dbg) arbeiten musst, pünktlichst zu deinem Arbeitsplatz und flexibel wieder wegkommen musst, der zu allem Überfluss auch noch in
teuren Ballungsgebieten liegt? Da kannst du dich entscheiden, das Gehalt für die
perverse Miete zu verballern oder fürs
TöffTöff. Dazu alle
3 Jahre gründlichst körperlich abgeklopft,
ab 50 Jahre jedes Jahr und
bis 67 sollst du das Spiel des Weißkittels mit Daumen hoch oder Daumen runter bestehen. Und wenn man Scheiße baut, schnell mal in den Medien ist oder/und vor dem Staatsanwalt. Und von der Führung inkl. Leitstelle und Einteilern, die Sache mit Schichtgestaltung, Eigenverantwortung und zeitlichen Übergängen eher so gehandhabt und optimiert wird, als würde man irgendwo im Lager einen Bollerwagen durch die Gegend schieben?
Mit Familie, ist man dann als Lokführer komplett am Arsch. Da muss der/die Partner(in) einen normalen Job haben, der auch was abwirft und man selber diese auf Prekariatsniveau abgewertete Hilfstätigkeit mit dem Charakter einer Knochenmühle auf Teilzeit ausüben kann. Der Bedarf an Lokführern abseits der Mehrleistungen und Verrentungen liegt auch an der hohen Quote an Fahrdienstuntauglichen, noch bevor die Rente erreicht wird.
Lokführer kann man genauso wenig jemanden empfehlen wie Taxi-/Bus- oder Lkw-Fahren. Vor allem nicht frisch von der Schule. Das ist nur noch ein Notnagel, wenn alles andere schon gegen den Prellbock gedonnert. Aber ohne GDL sähe es noch desaströser aus.