Geschichte Deutsche Bahn - Was Menschen im Zug erleben

Die Bahn bewegt was - oder Fahrgastinformation im Ist-Zeitmodus
13.10.2018
Bahnhof Köln-Deutz tief. Zug 529 soll planmäßig 8:44 ab Gleis 11 fahren.
Da die SFS KRM aufgrund des Brandes von Vortag noch gesperrt ist, wird mein Zug rechtsrheinisch umgeleitet.
Zudem fährt der 529 nur mit einem Halbzug, 30er Wagen glänzen durch Abwesenheit.
Und...etwas später: Signalstörung bei Schwelm +15 min.
8:28;
stehe auf Bahnsteig 11 zusammen mit sehr vielen Reisenden.
8:31
die VL(Verkehrsleitung) informiert mich das 529 abweichend auf einem der höher gelegenen Gleisen abfährt, aufgrund einer Streckensperrung und Umleitung linksrheinisch.
Gleichzeitig Ansage auf dem Bahnsteig, das Zug 529 auf Gleis 7 abfährt.
Sogleich setzen sich ca 150 Reisende mit dem dazugehörenden Equiepment in Bewegung .
Ich langsam hinterher (Zug fährt eh nicht ohne mich weiter).
18:35
Anruf von der VL, Streckensperrung aufgehoben, Zug fährt wieder Regelumleitung unnd somit von Deutz tief = Gleis 11.
Zu diesem Zeitpunkt haben ca 50% der Reisenden haben bereits die Treppen mit allem Zubehör erklommen.
Und nu? Richtig, Ansage "Zug 529 nun doch auf Gleis 11 abfährt".
Also, die ganze Völkerwanderung zurück.
18:38
Fast alle stehen jetzt wieder auf Bahnsteig 11, in Startposition zum entern des Zuges, schließlich fehlen ja die Plätze der Wagen 31 bis 38. Und wer zuerst einen freien Platz im restlichen Zug ergattert hat gewonnen
18:41
Der Zugzielanzeiger weist darauf hin, das der Zug heute auf Gleis 12 ein-und ausfährt.
(Für die nicht kundigen: Gleis 12 ist nur naçh Nutzung einer Unterführung zu erreichen. 2x 19 Stufen abwärts und, Richtig!, 2x 19 Stufen aufwärts) Gleichzeitig Ansage mit entsprechenden Hinweis zu Gleis 12.
18:42
Auf Gleis 11 fährt ein ICE ein. Und richtig, es ist der 529, der ja für Gleis 12 angekündigt wurde. Zugleich kam dann eine panikartige Durchsage in außergewöhnlicher Lautstärke. Zug 529 fährt nun doch von Gleis 11 und man bittet vielmals um Entschuldigung.
18:52
Nachdem ich dann abgelöst habe und vom zuständigen Fahrdienstleiter einen Befehl erhalten habe am Halt (da irgendwie gestört) zeigenden Signal vorbeizufahren konnte Zug 529 seine Fahrt fortsetzen.
Wieviel Reisende jetzt noch durch den Bahnhof Köln-Deutz irren und den Zug 529 suchen??
Ist die Geschichte jetzt zum lachen
oder
eher zu heulen
 
Ist doch das neue Fitnessprogramm für Reisende . Vielleicht sollte in Zukunft der Vorturner etwas kenntlicher gemacht werden , damit er leichter zu erkennen ist .
 
Der Weg ist das Ziel. :024::024::024:
 
DB.... schon im Normalfall überfordert! :021::021::021:
 
In den 1980er Jahre im Bezirk der BD Hamburg gab es an Bf B vier Gleise. Das vierte Gleis der Ladestraße wurde auch zum Abstellen und Übernachten von Wendezügen genutzt...damals bespannt mit einer BR 218 und sechs Silberlingen mit Steuerwagen.

Als der letzte fahrplanmäßige Zug Bahnhof B auf Gleis 3 erreichte und alle Fahrgäste den Zug verlassen hatten zog der Zug in Richtung Asig vor bis der Steuerwagen gerade eben die ungesicherte Weich zu Gleis 4 paßierte, der Lf verständigte den Fdl im Stellwerksraum und drückte dann seinen Zug zurück in Gleis vier.
Der Kollege Fdl kam versehentlich an den Stellknopf der Weiche, bemerkte seinen Fehler aber sofort und drückten den Knopf ein zweites Mal, nachdem die Weiche umgelaufen war.
Kollege Lf ging zum Stellwerksraum und meldete sich ordnungsgemäß ab:
"N xyz steht teilweise in den Gleisen 4 und 3, Gute Nacht bis morgen!" Weg war er. Ups, nun war guter Rat teuer.
Vom zurückgedrückten Zug standen von zwei Wagen je ein Drehgestell in Gleis 3 und der Rest des Zuges komplett in Gleis vier.
In der Nacht rückte die BM an, den Schaden zu beheben. Versuche den Zug irgendwie zu bewegen schlugen fehl. Vier Silberlinge waren so ineinander verkeilt, daß sie mit dem Schneidbrenner teilweise zerlegt werden mußten, um sie wieder lauffähig zu machen.
Die bis dahin ungesicherte Weiche wurde mit Schlüsselfreigabe gesichert. Das Rück- oder Umstellen der Weiche unter einem fahrenden Zug war somit fortan ausgeschlossen.
Zu Schaden kam zwar Niemand, der Sachschaden war aber groß.
Der betreffende Fdl durfte sich sechs Wochen lang mit einem Öleimer und dem langen Pinsel anfreunden und im Hamburger Hbf Weichen Abschmieren.

Ein befreundeter Fdl erzählte mir dieses aus seinem Berufsleben.

Der gute Mann war aber auch für andere "Schandtaten" bekannt, was ihm häufiger Mal Degradierungen in seinen Beamtenbezügen einbrachte.

Spontane Grillfeste ohne Genehmigung auf dem Bahnsteig vor dem Stellwerksraum wurden ja noch geduldet aber sich dann selber mit der E-Karre zum Getränkemarkt zu begeben und mehrere Kästen Bier und Brause zu besorgen ging dann auch seinen Vorgesetzten "über die Hutschnur."

Wenn man bei extremer Hitze über 1 Stunde vor Halt zeigendem Esig steht und im Zug schon Panik beim Personal ausbricht, warum sich der Fdl nicht meldet und die Reisenden dann noch nerven ist es doch nur Logisch wenn sich das Zugpersonal im Gepäckraum des Steuerwagens verschanzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Bereich der BD Hamburg gibt es eine zweigleisige Hauptstrecke zwischen zwei Großstädten an der früher ziemlich einheitliche Bahnstationen aufgebaut wurden, gut die Stionen unterschieden sich zwar etwas in den Anbauten oder in der Beschaffenheit, der ursprünglich mal vorhandenen Bahnanlagen aber im Grunde verfügten alle dieser Stationen über einen Hausbahnsteig und mehrere Tiefbahnsteige mit einseitiger Bahnsteigkante zum nächsten Gleis.
Von der Straßenseite aus betrachtet hatte nahezu alle dieser Bahnhöfe größere GS links vom Empfangsgebäude mit einem separaten GS Gleis welches in Gl. 1 mit einer Weiche einmündete. Links vor den Empfangsgebäuden gab es die typischen, mit senkrechten Schwellen eingefaßten, massiven Prellböcke, deren Schotterfüllung mit einer Erdschicht ergänzt und mit Blumen bepflanzt wurde.
Im Bahnhofsgebäude befand sich meistens zur Gleisseite hin im linken Gebäudeteil der Stellwerksraum und im Rechten Gebäudeteil der Gepäckraum und die Fka oder die Bahnofsgastronomie, darüber waren Dienstwohnungen.

Bahnhof R, O, B, A und W hatten ziemlich ähnlich aussehende Gebäude.

Bf. O hatte aber aals Bahnknotenpunkt eine etwas geänderte Gleisanordnung aber auch weitere GS jedoch wurde das EG im Krieg komplett zerstört.

Bf. B sollte eigentlich keine Bahnstation bekommen jedoch der mitlerweile eingemeindete Ort, damals größer, verweigerte die Errichtung der Bahnstation also bekam das damals kleiner Dorf B den Bf, der seitdem zum Aufschwung des Ortes erheblich beitrug.

Bf. A hatte früher nicht nur den GS links vom Gebäude und das EG hatte in Richtung GS einen Anbau mit der Bf Gaststätte, sondern auch einen größeren parallelgleisigen Lokschuppen rechts vom Gebäude auch war dort eine Rangierlok beheimatet.

Bf. W war damals vor 1937 Bezirksstadt eines Landkreises nordöstlich von Hamburg.

Eben an dieser Bahnstrecke wird von einer Anekdote erzählt die sich so zugetragen haben soll und später der Anlaß für weitere Sicherungsmaßnahmen in den Stellwerken war.

An Gründonnerstag vor Ostern wurden mit der Rangierlok, vermutlich einer preußischen T 3 Rangierarbeiten in Bf. B durchgeführt und Rungenwagen dem Sägewerk zugeführt und ein G Wagen vom Raiffeisen Schuppen abgeholt und zu einer örtlichen Kohlehandlung O-Wagen zur Entladung zugestellt.
Der Dienstschluß rückte näher und man wollte zurück zu Bf A....dumm nur man hatte den leeren G-Wagen mit Bremserbühne vorne am Haken.

Das würde beudeten, Umlauf machen und dann mit Lok voran nach A fahren, dort an Gleis 1 erneut Umlauf machen und den Wagen am GS abstellen und dann die Lok zum LS fahren.

Danach vier Tage frei.

In Bf. B wälzte man nun im Stellwerksraum des Fdl die Dienstvorschriften ob es zulässig sei als Rangierfahrt deklariert mit Rangierer auf der Bremserbühne die Streckenfahrt zu Bf A anzutreten.
Man würde ja sowieso in Gl. 1 reinkommen dort vor dem Stellwerksraum des fdl zum halten kommen dann zur Weiche des GS zurückziehen und könnte dann den G-Wagen am GS abstellen und anschließend die T 3 am LS dann Dienstschluß mit Feierabenbierchen in der Bahnhofsgaststätte.

Der Rangierer könnte ja Winkezeichen geben Falls ihm eine ungewöhnliche Signalstellung auffällt, da dem Lf ja die Sicht auf die Strecke durch den vorausgeschobenen G-Wagen versperrt war.

Nun muß man aber noch wissen, daß die Einfahrt nach Bf A in einem langen Bogen liegt und die seitliche Begrünung extrem sichteinschränkend wirkt. Leider befand sich bei der T 3 der Führerstand auf der linken Seite da die Lok in Richtung Bf A rückwärts fuhr.

Man fuhr also als Rangierfahrt deklariert los..Sicht auf rechtsstehende Signale praktisch "Null".

In Bf A bekam man die Nachricht der Rangierfahrt aus Bf B und wollte der Rangiermannschaft einen schnellen Dienstschluß ermöglichen und stellte schon mal die Weiche zum GS und gab Hp2, man ging davon aus die Lok am GS abzustellen.

Es paßierte, was logischer Weise kommen mußte.
Der Rangierer fuchtelte wie Wild mit den Armen herum als man am Vorsignal vorbeifuhr....Ratlosigkeit beim Lokpersonal.
Als der Rangiere noch in die Böschung in die Brombeeren absprang...noch größere Ratlosigkeit, besonders als der geschobene Wagen nach rechts abhaute und die Lok hinterher und man war man vor Schreck fassunglos.
Die sofort eingeleitete Bremsung kam zu spät, da war man schon fast zur Hälfte am GS vorbeigefahren als es mehrmals fürchterlich krachte.
...ja das paßte...der G-Wagen stand in der Bahnhofshalle und die Lok in der Gaststätte...
Nix mit Dienstschluß...zu Ostern!
Auch hierbei kam glücklicherweise Niemand zu Schaden, der Sachschaden war aber erheblich.

Für wen es personelle Konsequenzen gab darüber wurde danach noch lange gestritten.
 
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