Im Bereich der BD Hamburg gibt es eine zweigleisige Hauptstrecke zwischen zwei Großstädten an der früher ziemlich einheitliche Bahnstationen aufgebaut wurden, gut die Stionen unterschieden sich zwar etwas in den Anbauten oder in der Beschaffenheit, der ursprünglich mal vorhandenen Bahnanlagen aber im Grunde verfügten alle dieser Stationen über einen Hausbahnsteig und mehrere Tiefbahnsteige mit einseitiger Bahnsteigkante zum nächsten Gleis.
Von der Straßenseite aus betrachtet hatte nahezu alle dieser Bahnhöfe größere GS links vom Empfangsgebäude mit einem separaten GS Gleis welches in Gl. 1 mit einer Weiche einmündete. Links vor den Empfangsgebäuden gab es die typischen, mit senkrechten Schwellen eingefaßten, massiven Prellböcke, deren Schotterfüllung mit einer Erdschicht ergänzt und mit Blumen bepflanzt wurde.
Im Bahnhofsgebäude befand sich meistens zur Gleisseite hin im linken Gebäudeteil der Stellwerksraum und im Rechten Gebäudeteil der Gepäckraum und die Fka oder die Bahnofsgastronomie, darüber waren Dienstwohnungen.
Bahnhof R, O, B, A und W hatten ziemlich ähnlich aussehende Gebäude.
Bf. O hatte aber aals Bahnknotenpunkt eine etwas geänderte Gleisanordnung aber auch weitere GS jedoch wurde das EG im Krieg komplett zerstört.
Bf. B sollte eigentlich keine Bahnstation bekommen jedoch der mitlerweile eingemeindete Ort, damals größer, verweigerte die Errichtung der Bahnstation also bekam das damals kleiner Dorf B den Bf, der seitdem zum Aufschwung des Ortes erheblich beitrug.
Bf. A hatte früher nicht nur den GS links vom Gebäude und das EG hatte in Richtung GS einen Anbau mit der Bf Gaststätte, sondern auch einen größeren parallelgleisigen Lokschuppen rechts vom Gebäude auch war dort eine Rangierlok beheimatet.
Bf. W war damals vor 1937 Bezirksstadt eines Landkreises nordöstlich von Hamburg.
Eben an dieser Bahnstrecke wird von einer Anekdote erzählt die sich so zugetragen haben soll und später der Anlaß für weitere Sicherungsmaßnahmen in den Stellwerken war.
An Gründonnerstag vor Ostern wurden mit der Rangierlok, vermutlich einer preußischen T 3 Rangierarbeiten in Bf. B durchgeführt und Rungenwagen dem Sägewerk zugeführt und ein G Wagen vom Raiffeisen Schuppen abgeholt und zu einer örtlichen Kohlehandlung O-Wagen zur Entladung zugestellt.
Der Dienstschluß rückte näher und man wollte zurück zu Bf A....dumm nur man hatte den leeren G-Wagen mit Bremserbühne vorne am Haken.
Das würde beudeten, Umlauf machen und dann mit Lok voran nach A fahren, dort an Gleis 1 erneut Umlauf machen und den Wagen am GS abstellen und dann die Lok zum LS fahren.
Danach vier Tage frei.
In Bf. B wälzte man nun im Stellwerksraum des Fdl die Dienstvorschriften ob es zulässig sei als Rangierfahrt deklariert mit Rangierer auf der Bremserbühne die Streckenfahrt zu Bf A anzutreten.
Man würde ja sowieso in Gl. 1 reinkommen dort vor dem Stellwerksraum des fdl zum halten kommen dann zur Weiche des GS zurückziehen und könnte dann den G-Wagen am GS abstellen und anschließend die T 3 am LS dann Dienstschluß mit Feierabenbierchen in der Bahnhofsgaststätte.
Der Rangierer könnte ja Winkezeichen geben Falls ihm eine ungewöhnliche Signalstellung auffällt, da dem Lf ja die Sicht auf die Strecke durch den vorausgeschobenen G-Wagen versperrt war.
Nun muß man aber noch wissen, daß die Einfahrt nach Bf A in einem langen Bogen liegt und die seitliche Begrünung extrem sichteinschränkend wirkt. Leider befand sich bei der T 3 der Führerstand auf der linken Seite da die Lok in Richtung Bf A rückwärts fuhr.
Man fuhr also als Rangierfahrt deklariert los..Sicht auf rechtsstehende Signale praktisch "Null".
In Bf A bekam man die Nachricht der Rangierfahrt aus Bf B und wollte der Rangiermannschaft einen schnellen Dienstschluß ermöglichen und stellte schon mal die Weiche zum GS und gab Hp2, man ging davon aus die Lok am GS abzustellen.
Es paßierte, was logischer Weise kommen mußte.
Der Rangierer fuchtelte wie Wild mit den Armen herum als man am Vorsignal vorbeifuhr....Ratlosigkeit beim Lokpersonal.
Als der Rangiere noch in die Böschung in die Brombeeren absprang...noch größere Ratlosigkeit, besonders als der geschobene Wagen nach rechts abhaute und die Lok hinterher und man war man vor Schreck fassunglos.
Die sofort eingeleitete Bremsung kam zu spät, da war man schon fast zur Hälfte am GS vorbeigefahren als es mehrmals fürchterlich krachte.
...ja das paßte...der G-Wagen stand in der Bahnhofshalle und die Lok in der Gaststätte...
Nix mit Dienstschluß...zu Ostern!
Auch hierbei kam glücklicherweise Niemand zu Schaden, der Sachschaden war aber erheblich.
Für wen es personelle Konsequenzen gab darüber wurde danach noch lange gestritten.